Die sozialen Aspekte des Sindelfinger Stadtwalds
Sozialfunktion
123 Kilometer auf überwiegend befestigten Wegen führen durch den rund 1.800 Hektar großen Stadtwald von Sindelfingen – ein attraktiver Erholungsraum für viele.
Der Sindelfinger Stadtwald ist ein Ort zum Erholen. Sein gut ausgebautes Wegenetz und sein breites Angebot an Sport- und Freizeitaktivitäten machen ihn attraktiv. Vor allem bei gutem Wetter sind zahlreiche Menschen im Stadtwald unterwegs. Dies bedeutet allerdings auch, dass viele Aktivitäten zur gleichen Zeit an gleichen Orten stattfinden. Deshalb sind für ein unbeschwertes Walderlebnis ein gutes Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme entscheidend.
Wir bitten alle Waldbesucherinnen und -besucher um einen rücksichtsvollen Umgang – nicht nur mit anderen Menschen, sondern auf mit dem gesamten Ökosystem Wald. So tragen Sie dazu bei, dass sich alle gemeinsam an einer intakten Natur erfreuen können.
Waldknigge
Wir haben für Sie einen Waldknigge zusammengestellt, damit Sie wissen, was zu beachten ist, und damit Sie Ihren Waldaufenthalt unbeschwert genießen können.
Feuer
Besonders in trockenen Sommermonaten ist die Gefahr eines Waldbrandes hoch. Feuer dürfen nur innerhalb gekennzeichneter Feuerstellen entzündet werden. Beim Verlassen der Feuerstelle muss darauf geachtet werden, dass das Feuer vollständig gelöscht ist. Das Wegwerfen von brennenden oder glimmenden Gegenständen wie Zigaretten kann ebenfalls Waldbrände auslösen und ist zu unterlassen. Grundsätzlich ist das Rauchen im Wald in der Zeit von 1. März bis 31. Oktober verboten.
Im Stadtwald gibt es vier Grillplätze: Beim Forsthof, beim Skihang, im Eichholzer Täle und an der Abzweigung der K 1055 zum AWO-Waldheim. Nur die beiden letztgenannten können mit dem Auto angefahren werden.
Waldarbeiten
Das ganze Jahr über werden Verkehrssicherungsmaßnahmen durchgeführt. Zusätzlich findet in den Wintermonaten die jährliche Holzernte statt. Dadurch sind teilweise auch schwere Maschinen im Wald unterwegs. Die betroffenen Wege und Bereiche werden entsprechend abgesperrt.
Das Überqueren von Absperrungen ist lebensgefährlich und stellt einen Gesetzesverstoß dar, der mit einem Bußgeld geahndet wird. Bitte umgehen bzw. umfahren Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit gesperrte Bereiche weiträumig.
Pflanzen
Jagdeinrichtungen
Hunde
Viele Hundebesitzer unternehmen gerne ausgedehnte Spaziergänge im Wald. In den Wäldern Baden-Württembergs gibt es keinen Leinenzwang für Hunde. Allerdings darf der Hund nur dann frei laufen, wenn der Besitzer ihn auch ohne Leine sicher unter Kontrolle hat und ihn jederzeit sofort zu sich rufen kann.
Hunde gehören immer an die Leine, wenn sie auf andere Waldbesucher – vor allem Kinder, Radfahrer, Jogger oder Reiter – treffen. Ein verantwortungsvolles Verhalten lässt allen Erholungssuchenden die Freude am Waldbesuch.
Autos und Parkplätze
Autos, Motorräder, Mofas und Pferdekutschen sind im Wald verboten. Parken Sie außerhalb des Waldes - aber nicht vor Schranken oder am Rand von Zufahrtswegen. Sie könnten den Weg für Holzlastzüge oder Rettungsfahrzeuge blockieren.
An den Waldrändern stehen ausgeschilderte Parkplätze in ausreichender Zahl zur Verfügung: Oberhalb des Krankenhauses beim Wasserturm, am Haus Sommerhof, am Badezentrum, am Gatter, an den Hinterlinger Seen, beim AWO-Waldheim und im Eichholz.
Freizeitaktivitäten im Stadtwald
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie Zeit im Stadtwald verbringen können. Wir stellen Ihnen hier einige vor.
Spazieren und Wandern
Der Stadtwald Sindelfingen verfügt über ein gut ausgebautes Wegenetz mit einer Gesamtlänge von 123 Kilometern (72 km Schotter- und 51 km geteerte Wege) und lädt zu ausgedehnten Spaziergängen oder Wanderungen ein. Der Schwarzwaldverein Sindelfingen e.V. und der Schwäbische Albverein unterhalten verschiedene, gut ausgeschilderte Wanderwege. An vielen Stellen finden sich Bänke für eine kleine Ruhepause, die der Forstbetrieb selbst herstellt.
Eine Übersicht der städtischen Wanderwege, die der Schwarzwaldverein betreut, kann auf der Webseite des Schwarzwaldvereins angesehen werde.
Mountainbiking und Radfahren
Radfahren ist nur auf befestigten Wegen und Straßen mit einer Mindestbreite von 2 Metern erlaubt. Dabei dürfen die Sicherheit und Erholung der anderen Waldbesucher nicht beeinträchtigt werden. Fußgänger haben im Wald Vorrang vor Radlern, deshalb sind die notwendige Umsicht und eine angemessene Geschwindigkeit geboten. Fahren Sie vorausschauend; kalkulieren Sie längere Bremswege ein und geben Sie acht auf Waldtiere, andere Waldbesucher und Fahrzeuge, die unvermittelt auftauchen können.
Fahren Sie nicht verbotenerweise abseits der befestigten Wege. Dies dient dem Schutz der Vegetation und des Waldbodens. Die Bodenvegetation beherbergt viele gefährdete Pflanzenarten. Die obere Schicht eines Waldbodens ist ein komplexes System, in dem Nährstoffe aufbereitet und Schadstoffe gefiltert werden. Das Befahren des Waldes und Bremsspuren beschädigen dieses empfindliche System unwiderruflich. Wer abseits von Wegen Rad fährt, stört auch das Wild - oft ohne es zu merken - und schadet dadurch den Tieren.
Joggen, Nordic Walking, Inlineskaten
Reiten
96 % des Sindelfinger Stadtwalds sind Erholungswald. Hier darf nur auf besonders gekennzeichneten Reitwegen geritten werden. Die Reitwege im Sindelfinger Stadtwald finden Sie hier (3,553 MiB) und die Reitwege im Darmsheimer Wald finden Sie hier (2,036 MiB).
- Nehmen Sie Rücksicht auf die Natur. Reiten Sie nur auf den erlaubten Wegen, informieren Sie sich über das Wegenetz und reiten Sie nicht querfeldein – das schadet dem Wald und den Waldtieren.
- Schonen Sie den Boden. Passen Sie bei schlechten Bodenverhältnissen das Tempo an, nehmen Sie einen Umweg in Kauf oder verzichten Sie lieber auf einen Ausritt. Bereiten Sie empfindliche Wege nicht zu häufig und besser hinter- als nebeneinander.
- Machen Sie anderen Platz. Lassen Sie andere Waldnutzer passieren, indem Sie im Schritt hintereinander reiten oder am Wegrand anhalten.
- Hinterlassen Sie keinen Mist. Besonders auf vielgenutzten Wegen sollten Sie Pferdeäpfel an den Wegrand oder ins Gebüsch schieben, damit auch andere den Weg uneingeschränkt nutzen können. Nehmen Sie auch Ihren Abfall mit.
Achtung!
Bei einem Aufenthalt in freier Natur und speziell im Wald sind eine gewisse Vorsicht und Aufmerksamkeit geboten. Bitte beachten Sie dazu unsere Hinweise.
Wetter
Jagdbetrieb
Ökosystembedingte Gefährdungen im Wald
Gesundheitliche Gefahren
Beim Aufenthalt im Wald sind gesundheitliche Gefahren nicht auszuschließen. Dies sind unter anderem:
- Zeckenbisse, durch die Lyme-Borreliose bzw. FSME (Hirnhautentzündung) übertragen werden kann. Suchen Sie sich nach einem Waldbesuch immer gründlich ab. Lange, helle Hosen helfen Zecken abzuwehren bzw. sie besser zu erkennen.
- Befall durch den Fuchsbandwurm.
- Tollwut. Halten Sie Abstand zu Wildtieren und berühren Sie diese nicht.
- Wundstarrkrampf (Tetanus).
- Allergische Reaktionen durch den Kontakt mit Pflanzen oder Tieren (z. B. Eichenprozessionsspinner).
- Vergiftungen, die durch den Verzehr von gesundheitsschädlichen Pilzen, Beeren und Pflanzen entstehen.
- Insektenstiche (Wespen, Schnaken, etc.), die zu Erkrankungen führen können.