Denkmalgeschützte Gartenstadtsiedlung „Schnödeneck“

Die seit 1984 denkmalgeschützte Gartenstadtsiedlung „Schnödeneck“ in Sindelfingen wurde zwischen 1919 und 1921 erbaut. Aufgrund der Ansiedlung von Daimler in Sindelfingen musste bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Zusammen mit dem Bau- und Sparverein entwickelte der berühmte Architekt und Professor der Stuttgarter Schule Paul Schmitthenner die Gartenstadtsiedlung unter dem Thema „das Neue und richtige Bauen“. Es entstanden 12 verschiedenen Hausarten, die in 18 Hausgruppen zusamengefasst wurden. Die Siedlung befand sich zunächst am östlichen Stadtrand und liegt heute mitten in der Stadt. 

Rundgang durch die Schnödenecksiedlung zur „Gestaltungs- und Erhaltungssatzung Schnödenecksiedlung“

Das Amt für Geoinformation und Stadtentwicklung und das Bürgeramt Bauen der Stadt Sindelfingen laden im Rahmen der Beteiligung der Öffentlichkeit alle BürgerInnen und insbesondere die EigentümerInnen und BewohnerInnen der Schnödenecksiedlung am Montag, den 06.02.2023 um 16 Uhr zu einem Rundgang durch die Siedlung ein. Treffpunkt ist der Platz in der Uhlandstraße.
 
Kommen Sie mit den Verantwortlichen aus dem beteiligten Planungsbüro und der Stadtverwaltung ins Gespräch.
 

Entwurf

Gestaltungs- und Erhaltungssatzung für die Schnödenecksiedlung in Sindelfingen mit Baufibel und Regeldetails.

Beschlussvorlage 27/2022 (exportiert: 23.11.2022) (106 KB)
Anlage 1 Geltungsbereich Erhaltungs- und Gestaltungssatzung (aktualisiert: 16.05.2022) (604 KB)
Anlage 2 Baufibel 1 bis 70 (aktualisiert: 23.11.2022) (6.621 KB)
Anlage 2 Baufibel 71 bis 147 (aktualisiert: 23.11.2022) (7.634 KB)
Anlage 2 Baufibel ab 148 (aktualisiert: 23.11.2022) (2.713 KB)

Jubiläums-Plakat "Türen der Schnödenecksiedlung" 
Jubiläums-Plakat "Türen der Schnödenecksiedlung" 

Anlässlich des 100jährigen Jubiläums der denkmalgeschützten Gartenstadtsiedlung "Schnödeneck" ist dieses Plakat entstanden. Darauf zu sehen sind die charakteristisch angeordneten Türen und Seitenfenster der Sindelfinger Schnödenecksiedlung - von ihren BewohnerInnen liebevoll gestaltet.


Architektonische Details von Schmitthenner in der „Schnödenecksiedlung“ 
Durch die Ausbildung unterschiedlicher Bautypen als Doppel- und Reihenhäuser ergeben sich charakteristische, architektonische Details wie z.B. Walm, Schopfwalmdächer mit Rechteck-Dachhäuschen, Fledermaus-, Oval- und Rundbogengauben. Bei den Fenstern und Türen geben Profilierung und Sprossengliederung den Häusern ihre charakteristische Besonderheit.

Denkmalgeschützte Gartenstadtsiedlung „Schnödeneck“
Denkmalgeschützte Gartenstadtsiedlung „Schnödeneck“


Gauben 
Auffallend sind die verschiedenen Gaubenformen in der Schmitthenner Siedlung: 

Auffallend sind die verschiedenen Gaubenformen in der Schmitthenner Siedlung: 


Kaminköpfe
Markant ist auch die Kaminkopfausbildung bei den  Reihenhäusern in der Uhlandstraße. Die Kamine sind konisch und ursprünglich verputzt ausgeführt worden.

Kaminköpfe in der Schnödenecksiedlung
Kaminköpfe in der Schnödenecksiedlung


Mistwege 
Charakteristisch für die Gartenhofsiedlung sind u.a. die Kleingärten zur Selbstversorgung und das öffentliche Fußwegesystem „Mistweg“.  Durch die Stellung und Reihung der Gebäude war ein internes, öffentliches Fußwegesystem in der Siedlung erforderlich. Es entstand der sogenannte „Mistweg“. Diese Erschließung ist bis heute notwendig, um früher den Stall und heute den Kleingarten zu pflegen und zu unterhalten. 

Mistwege in der Schnödenecksiedlung
Mistwege in der Schnödenecksiedlung

Reise durch ein denkmalpflegerisches Verfahren

Das alte Haus muss dringend saniert werden! Jetzt ab in den Baumarkt und einfach loslegen? - Keine wirklich gute Idee! 

Die Bauherrin und der Bauherr gehen erst einmal ins Rathaus und fragen im Bürgeramt Bauen, 6. Stock Baupunkt, um Rat, ob es sich bei dem Gebäude  um ein Kulturdenkmal handelt, das in der sogenannten Denkmalliste verzeichnet ist. 

In dem pdf  "Reise durch ein denkmalpflegerisches Verfahren" (5,037 MiB) finden Sie eine kleine Richtschnur zur Vorgehensweise.

Jubiläums-Ausstellung „Schnödeneck. Seit 100 Jahren eine besondere Siedlung“

Die denkmalgeschützte Gartenstadtsiedlung „Schnödeneck“ in Sindelfingen feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum. Anlässlich zu diesem besonderen Anlass ist ab dem 25. Juni im Oberlichtsaal der Galerie Stadt Sindelfingen die Ausstellung „Schnödeneck. Seit 100 Jahren eine besondere Siedlung“ zu sehen.

Die Ausstellung „Schnödeneck. Seit 100 Jahren eine besondere Siedlung“ ist ein gemeinsames Projekt der AG Schnödeneck und der Stadt Sindelfingen und kann von Samstag, 25. Juni bis Sonntag, 07. August 2022 im Oberlichtsaal der Galerie Stadt Sindelfingen, Rathausplatz 4, 71063 Sindelfingen besichtigt werden. Die Öffnungszeiten des Oberlichtsaals: Samstag 10-14 Uhr, Sonntag 14-18 Uhr, Mittwoch 17-20 Uhr.
 
Der Eintritt zur Ausstellung und alle dazugehörigen Veranstaltungen sind kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
 
Die Ausstellungseröffnung findet am Freitag, 24. Juni um 17:00 Uhr statt.
 
Informationen anlässlich des Jubiläums der Schnödenecksiedlung finden Sie ab dem 24. Juni auch auf der Webseite der Stadt Sindelfingen unter www.sindelfingen.de/jubiläumschnödeneck. Hier können Sie auch das Jubiläumsplakat „100 Jahre Schnödeneck“ herunterladen.
 
Zur Ausstellung:
Um 1900 war Sindelfingen eine Kleinstadt mit knapp über 4000 Einwohnern. Mit dem 1895 gewählten jungen Stadtschultheiß Wilhelm Hörmann nahm die Entwicklung zunehmend Fahrt auf und die Infrastruktur wurde durch Wasserleitungsbau, Elektrifizierung und das erste städtische Gaswerk modernen Bedürfnissen angepasst.
Durch die Ansiedlung der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) 1915 erreichte die reale Wohnungsnot Sindelfingen. Da nicht davon auszugehen war, dass dieser rein privatwirtschaftlich beizukommen war, unterstützte Hörmann die Bildung einer Baugenossenschaft. Erstes Bauprojekt des 1919 gegründeten Bau- und Sparverein Sindelfingen war die Siedlung Schnödeneck. Als Architekten entschied man sich für den durch Siedlungsbau und Gartenstädte bekannten Architekten Paul Schmitthenner, Bauleiter wurde der Sindelfinger Architekt Georg Bürkle.
Typisch für die Siedlung sind insbesondere die Walmdächer und Fledermausgauben. Das öffentliche Fußwegesystem, die sogenannten „Mistwege“, erlauben einen Blick in die großen Gärten, die damals insbesondere zur Selbstversorgung der Bewohner gedacht waren. Seit 1984 steht das Schnödeneck unter Denkmalschutz.
Inzwischen hat sich der Charakter des einstigen „Arbeiterdorfs“ Schnödeneck gewandelt. Die heutigen Bewohner kommen aus den unterschiedlichsten Branchen und bilden einen bunten Mix von Menschen mit den verschiedensten Hintergründen.
 

Begleitprogramm zur Ausstellung

Samstag, 02. Juli
11:00 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit Ulrike Izuora Schnödeneck. Seit 100 Jahren eine besondere Siedlung
Oberlichtsaal
Rathausplatz 4
Amt für Kultur / AG Schnödeneck

Mittwoch, 13. Juli
18:30 Uhr
Zwischen allen Stühlen: Paul Schmitthenner
War der Architekt Paul Schmitthenner ein Konservativer, ein Nazi gar? Oder war er ein Vertreter einer anderen, womöglich sanfteren Moderne? Wenn man so will, war er ein wenig von alldem – nur kein Paradearchitekt.
Vortrag mit Dr. Dietrich Heißenbüttel
Begleitprogramm zur Ausstellung Schnödeneck. Seit 100 Jahren eine besondere Siedlung
Oberlichtsaal
Rathausplatz 4
Amt für Kultur / AG Schnödeneck

Samstag, 16. Juli
Ab 16:00 Hocketse, ab 18:00 Programm
Leben am Mistwegle. Im Schnödeneck ist vieles anders.
Geselliges Stadtteiltreffen im Schnödeneck
Begleitprogramm zur Ausstellung Schnödeneck. Seit 100 Jahren eine besondere Siedlung
Parkplatz Uhlandstraße
AG Schnödeneck

Sonntag, 17. Juli
15:00 Uhr
Führung durch die Ausstellung: Am Anfang war die Wohnungsnot Eine Zeitreise mit der Journalistin Monika Etspüler, die seit über 30 Jahre im Schnödeneck wohnt
Schnödeneck. Seit 100 Jahren eine besondere Siedlung
Oberlichtsaal
Rathausplatz 4
Amt für Kultur / AG Schnödeneck

Mittwoch 20. Juli
17:30 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit Horst Zecha
Anschließend
„Jedes Wort ein Nachttopf und kein leerer“
Streit ums Schnödeneck in der Sindelfinger Zeitung
Im Jahr 1920 entbrannte in der Sindelfinger Zeitung ein heftiger Streit um die „grassen Farben“ der Siedlung Schnödeneck, die u.a. mit einem Wanderzirkus und gar einem „Indianerdorf“ verglichen wurde.
Begleitprogramm zur Ausstellung Schnödeneck. Seit 100 Jahren eine besondere Siedlung
Oberlichtsaal
Rathausplatz 4
Amt für Kultur / AG Schnödeneck

Samstag, 23. Juli
Ab 16:00 Hocketse, ab 18:00 Programm
Leben am Mistwegle. Im Schnödeneck ist vieles anders.
Geselliges Stadtteiltreffen im Schnödeneck
Begleitprogramm zur Ausstellung Schnödeneck. Seit 100 Jahren eine besondere Siedlung
Parkplatz Uhlandstraße
AG Schnödeneck

Montag, 25. Juli
18:00
Architekturrundgang durchs Schnödeneck
Reizvolle Details und Walmdächer, Mistwege und bunte Türen – all das und noch mehr macht das Schnödeneck zu einem architektonischen Juwel.
Begleitprogramm zur Ausstellung Schnödeneck. Seit 100 Jahren eine besondere Siedlung
TREFFPUNKT: Stadthalle, Eingang Schillerstraße
Amt für Stadtentwicklung und Geoinformation
Bürgeramt Bauen

Plakate zum Herunterladen

Zur denkmalgeschützten Gartenstadtsiedlung „Schnödeneck“ und zum Thema Denkmalpflege können Sie hier Plakate in großer Auflösung herunterladen:

Plakat zum 100jährigen Jubiläum der Sindelfinger Schnödenecksiedlung.   (99,345 MiB)

Plakat zu den architektonischen Details von Schmitthenner in der Sindelfinger Schnödenecksiedlung.  (40,328 MiB)

Plakat "Reise durch ein denkmalpflegerisches Verfahren".  (30,801 MiB)